Burg

Wahrzeichen

Der Burgturm mit Burgbrunnen und Burghof ist das Wahrzeichen von Kollnburg. Jährlich besuchen viele Touristen aber auch Einheimische die Burganlage zu gemütlichen Gartenfesten im Burghof oder erklimmen den Burgturm wegen des grandiosen Panoramablickes auf die höchsten Berggipfel des Bayerischen Waldes.

Prägend für sein Ortsbild ist die Burgruine mit ihrem Rundturm (11 m) und ihrem rund 20 Meter tiefen Burgbrunnen. Vom alles überragenden Burgturm, dem “Luginsland”, aus hat man nicht nur über das gesamte Dorf und die umliegenden Täler und Berge eine faszinierende Aussicht, sondern man kann seinen Blick bis hin zu den fernsten Anhöhen des Bayerischen und des Böhmerwaldes schweifen lassen; Panoramatafeln liefern die notwendigen Informationen dazu. Andererseits ist dieses auf einem durch vulkanische Kräfte entstandenen “Kahlen Berg” errichtete markante Wahrzeichen des Burgdorfs selbst von weit her sichtbar, und das nicht nur tagsüber, sondern vor allem auch nachts, wenn der beleuchtete Turm die Dunkelheit durchbricht.

Die Burg

Die Burg, die vermutlich dem Ort seinen Namen gegeben hat und sich in Form eines Turms im Gemeindewappen wiederfindet, ist das ganz persönliche Bayerwald-Wunder von Bürgermeisterin Josefa Schmid. Bischof Manfred Müller bezeichnete die Pfarrei Kollnburg sogar als die schönst gelegene Kirche in seinem ganzen Bistum. Die erste urkundliche Erwähnung von Kollnburg stammt aus dem Jahre 1153.

Bedingt durch die Lage am “Baierweg”, dem als Handelsstraße von der Donau herauf bis ins Böhmische schon zur Zeit der Völkerwanderung eine große Bedeutung zugekommen ist, dürfte die Besiedelung und Gründung des Ortes allerdings schon wesentlich früher stattgefunden haben und könnte sogar bis in die frühkarolingische Zeit (ca. Ende des 7. – Mitte des 8. Jahrhunderts) zurückreichen. Weil aber die Urkunden, die hierauf genauere Hinweise hätten geben können, bereits 1236 bei einem Brand im Kloster Metten vernichtet wurden, sind genauere zeitliche Angaben bedauerlicherweise nicht mehr möglich.

11. Jahrhundert

Von der Burg selbst wird angenommen, dass sie Anfang des 11. Jahrhunderts zum Schutz des Handelswegs erbaut wurde, den man von ihr aus sehr gut überblicken konnte. Mehr als 200 Jahre war sie im Besitz der Kallenberger (auch Calmberger oder Kalmperger), eines Ministerialengeschlechts der Grafen von Bogen und – wie es heißt – zugleich deren Schatzhüter. Noch heute ranken sich zahlreiche Sagen um den legendären Schatz von Kollnburg, dessen Suche bislang allerdings vergeblich verlief.

Nachdem mit Graf Albert IV. am 15. Januar 1242 der letzte aus dem Geschlecht der Grafen zu Bogen gestorben war begann auch der Niedergang der Kallenberger und der allmähliche Ausverkauf ihrer Güter. So ging Kollnburg schließlich 1363 auf die Nußberger über und erlebte unter deren Herrschaft zunächst eine wahre Blütezeit. Schon damals bestand Kollnburg aus zwei Häusern, dem “Oberen Schloß” und dem “Unteren Schloß” bzw. Alt- und Neu-Kollnburg. Die Brüder Albrecht und Hans standen bei Herzog Albrecht von Bayern-Holland in hohem Ansehen; so wurde ihnen unter anderem das Marschalla mt für Niederbayern und die Hofgerichtsbarkeit zugesprochen.

Schloß

1365 erbaute Albrecht der Nußberger bei seinem Schloß eine Kapelle und stiftete eine Schloßkaplanei. Der Aufstieg Kollnburgs setzte sich auch unter Albrechts Sohn Konrad (genannt “der Reiche”) noch fort. Als sich aber 1466 Hanns von Nußberg dem Böckler-Bund anschloß und gemeinsam mit anderen Rittern den Aufstand gegen den Landesherrn probte, wurde Kollnburg im Jahre 1468-69 von Albrecht IV. von Bayern während der Kampfhandlungen “geschliffen” und fiel dann vorübergehend den Wittelsbachern zu.
1493 wurde Kollnburg mit seinem inzwischen wieder aufgebauten Schloß verkauft, blieb jedoch bei immer wieder wechselnden Besitzern noch bis 1806 ein Ritterlehen.
Auch der Dreißigjährige Krieg traf Kollnburg hart: zweimal wurde es von den Schweden zerstört und noch heute erzählt man sich von den Schwedenlöchern. Nach Jahrzehnten wiederholter Mißwirtschaft wurde die Burg im Jahre 1817 versteigert; das gesamte Schloßgut wurde zertrümmert und das “Untere Schloß” abgebrochen. 1830 wurden die übriggebliebenen Reste an den bayerischen Staat verkauft.

Besitz

Als 1835 der Viechtacher Bierbrauer Rockinger das kaum mehr bewohnbare Schloß erwarb ging es endgültig in bürgerlichen Besitz über. Seit 1885 befinden sich der Burgturm und der Burgbrunnen im Eigentum der Bayerischen Waldvereins-Sektion Viechtach, die sich um den Erhalt der Anlage kümmert.
1890 und dann nochmal 1912 wurde der “Luginsland” wieder begehbar gemacht; seither gewährt er wieder einen einzigartigen Fernblick über die Berge und Täler unserer Heimat. Das übrige Gelände befindet sich heute im Privatbesitz der Familie Hauptmann, die dort neben ihrem Burggasthof auch ein stilvoll eingerichtetes Gästehaus betreibt. So kann der Besucher sich auch heute noch auf den Spuren der wechselvollen Geschichte der „Kollnburger“ bewegen.

Karte & Anfahrt

[mappress mapid=“5″ initialopeninfo=“true“ Zoom=“14″]