Totenbretter

Totenbretter – ein Stück Volkskultur. Sie künden von einer innig-besinnlichen Totenehrung, wie sie den Menschen im Bayerischen Wald von jeher zu eigen ist. Der Brauch, die hölzernen Gedenktafeln aufzustellen wird auch heutzutage wieder gepflegt. Man gedenkt hier der Menschen und deren Schicksale, an die erinnert wird und achtet diejenigen, die diese Zeichen gesetzt haben. Früher erfüllten die Totenbretter eine rein praktische Funktion. So lange, bis der Schreiner den Sarg angefertigt hatte, legte man den in ein Leinentuch gehüllten Leichnam auf ein Brett. Im Glauben, dass die Seele erst nach dem Verfall des Totenbrettes in den Himmel aufsteigen kann, ließ man das nach der Beerdigung des Toten beschriftete Brett – oft mit einem Spruch versehen, der manchmal humorvoll über den schmerzhaften Verlust hinwegtrösten sollte – unter mächtigen Bäumen oder Weggabelungen aufstellen und es sollte dann in der freien Natur verrotten. Man glaubte, erst dann könnte die Seele des Verstorbenen aus dem Fegefeuer in den Himmel gelangen.